Eine wundervolle Geburt

Kurz nach dem dritten Geburtstag meines ersten Sohnes Kaspar wurde ich wieder schwanger. Schon zu Beginn der Schwangerschaft hatte ich grosse Angst vor der Geburt und der Wochenbettzeit. Obwohl ich mir bereits bei meinem ersten Sohn ganz fest eine natürliche Geburt ohne Schmerzmittel wünschte, erlebte ich bei der aussergewöhnlich schnellen Erstgeburt die Schmerzen als beinahe unerträglich. Ich bekam damals eine PDA. Im Vorfeld hatte ich mir vorgenommen, wenn immer möglich ohne Hilfe von Schmerzmitteln und ganz natürlich zu gebären. Dass dies nicht geklappt hatte, beschäftigte mich nach der Geburt noch lange und löste wider besseres Wissen grosse Versagensgefühle in mir aus. Auch das Wochenbett gestaltete sich eher schwierig, da die Trauer über meine früh verstorbenen Eltern in meiner Rolle als frischgebackene Mutter in voller Wucht wieder herauf kam und die erste Zeit dominierte. Nichts desto trotz vereint mich mit Kaspar ein sehr enges Band. Dass wir die schwierige Zeit zusammen gemeistert haben verbindet uns heute umso mehr.

Dennoch hatte ich, je näher die zweite Geburt rückte, immer mehr Angst. Ich wusste, ich musste etwas unternehmen. Das Einzige, was ich diesem Geburtsschmerz „natürlich“ entgegensetzen kann, so dachte ich mir, ist der Atem.

Über das Internet stiess ich per Zufall auf die Hebamme und Atemtherapeutin Giovanna. Bereits in der ersten Sitzung hatte ich das Gefühl noch fast nie von einem Menschen bei einer ersten Begegnung so gut erfasst worden zu sein. Giovanna brachte in ihrer unglaublich einfühlsamen ganzheitlichen Art meine Situation ans Tageslicht. Es ging nicht in erster Linie „nur“ um die Geburt oder gar um simple Atemtechniken, es ging um mich als Menschen als Ganzes und wie ich zur Zeit im Leben stand.

Innert kurzer Zeit konnte mir Giovanna mit Hilfe von Weg weisenden Gesprächen und von Körperarbeit den Weg zurück zu meinem Urvertrauen in mich selbst weisen. Mein Selbstvertrauen bezüglich der Geburt und der Zeit danach wuchs und ich konnte auch gegenüber meinem Umfeld plötzlich viel klarer formulieren, was ich mir für Unterstützung wünsche. Auch mein Mann Jaques wurde in die Geburtsvorbereitung mit einbezogen und Giovanna gab uns wertvolle Tipps und zeigte uns wie wir uns während der Geburt unterstützen, und zusammen mit dem Baby als Team arbeiten können.

Vor dem Geburtstermin hatte ich das Gefühl, dass ich jetzt bereit sei, komme was wolle und voller Zuversicht auf die Geburt blickte. Mein Sohn wollte jedoch noch nicht zur Welt kommen. Ich wartete und wartete, volle zwei Wochen lang, das Thema „Einleiten“ rückte immer näher. Plötzlich tauchten die alten Ängste wieder auf, ich fürchtete mich vor einer unnatürlich ausgelösten, schnellen schmerzhaften Geburt.

Auch in dieser schwierigen Zeit unterstütze mich Giovanna. In intensiven Gesprächen ergründeten wir meine Angst und Giovanna half mir meine Zuversicht wieder zu erlangen auch wenn nun eine eingeleitete Geburt bevorstand.

Schlussendlich hatte ich eine Geburt, die ich ohne zu übertreiben als traumhaft bezeichnen würde – obwohl ich nach meiner Erstgeburt jede Mutter, die ein so positives Adjektiv im Zusammenhang mit einer Geburt verwendete für schönfärberisch oder schlicht für verrückt hielt. Nun durfte ich es selbst erleben: Ein Riesengeschenk. Auch meinem Mann Jaques gelang es dank den tollen Anleitungen, die wir im Vorfeld von Giovanna erhielten, mich während der Geburt sehr gut zu unterstützen. Wir hatten zu keiner Zeit das Gefühl den Draht zu Zeno zu verlieren und mein Mann war immer ganz nah bei mir und verhinderte, dass mich der Schmerz überwältigte. Während der Geburt begleitete uns eine sehr sympathische und kompetente Hebamme. Zudem hatten wir das Glück, dass es zu keinerlei medizinischen Komplikationen kam, so dass nach zweieinhalbstündiger Geburt Zeno gesund das Licht der Erde erblickte. Ich flog vor lauter Glück, dieses positive Gefühl hält bis heute an, ich konnte es in das Wochenbett mitnehmen und es hilft mir über manch anstrengende Stunde hinweg. Danke Giovanna!!!!

Barbara

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